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Der Gottesdienst zum Erntedank-Sonntag (in diesem Jahr am 1.10.) wird im Laufe des Kirchenjahres von den Gläubigen besonders geschätzt. Vermutlich, weil die Liturgie dieses Tages vor allem auch unser Sehen und Hören bereichert.

Erntedankfeste gibt es in fast allen Kulturen. Sie gehören zu den Urfesten der Menschheit. Warum? Wenn wir nicht ernten, können wir nicht leben. Schon der Viehzüchter und Schäfer Kain und sein Bruder, der Bauer Abel, haben gedankt. Ihre Eltern Adam und Eva hatten von Gott den Auftrag bekommen, „den Garten Eden zu bebauen, zu pflegen und zu bewahren“. Ihre beiden Söhne bringen als Dank ein „Opfer von den Früchten der Erde“.

Der Obst- und Gartenbauverein Gerbrunn steht in dieser Jahrtausende alten Tradition. Er macht diesen Tag zu einem Festtag, an dem Auge und Ohr etwas besonders Schönes erleben.

In der Woche vorher richtete der Verein mit viel Einsatz, Geschick und Können eine prächtige Erntekrone her. 13 (!) Mitglieder des Vereins brachten Obst, Gemüse, Getreide, Weintrauben und vieles andere zum Hof des Landwirts Bruno Kraft. Daraus entstand dann die wunderbare Erntekrone. Ähnlich umsichtig und fleißig wurde der prächtige Altarschmuck vorbereitet und am Samstagnachmittag in der Kirche ausgebreitet. Dem Auge des Betrachters bot sich am Erntedank-Sonntag ein farbenfrohes Bild. Die Helfer des OGV in dieser Woche: Bruno Kraft, Karin Ringelmann, Rita Kraft, Gisela Keller, Ingrid Komann, Alfred Engert, Manfred Spahn, Hermann Wittstadt, Georg Track, Margit Track, Kurt Hofbauer, Elisabeth Hartmann, Andrea Stiegler.

Die Freiwillige Feuerwehr Gerbrunn und der Spielmanns-und Fanfarenzug Gerbrunn begleiteten die Erntekrone auf einem gar nicht so kleinen Festzug von der Alten Feuerwehr zur St.Nikolaus-Kirche. Sie gaben damit zu erkennen, dass sie sich über die Arbeit des OGV freuen und ihn gerne unterstützen.

In der Hl.Messe brachten zur Gabenbereitung Kinder, zumeist Kommunionkinder des nächsten Jahre, Feldfrüchte, Blumen, Obst, Kartoffeln und Gemüse  zum Altar. Familie Jahn – ihr Bauernhof liegt gegenüber der Kirche an der Randersackerer Straße – bringt seit Jahrzehnten Brot und Wein zum Altar, nach der Wandlung Zeichen der Anwesenheit Gottes. In diesem Jahr setzten Jürgen und Stefanie Jahn diese Tradition fort. Das Totengedächtnis in der Messe galt dem verstorbenen Vater Bernhard Jahn. Seiner Frau Rosmarie wurde an diesem Tag dafür gedankt, dass sie über 30 Jahre lang die Kirche morgens auf- und abends zugeschlossen hat.

Die Orgel, gespielt von Erika Heim, war an diesem Tag reich an Melodien. Viele Kirchenbesucher sangen zum Schluss begeistert die Bayern-Hymne mit.

P. Bernd Wagner – zu Begrüßung hatte er seine Freude über den guten Besuch des Gottesdienstes geäußert: “wie an Weihnachten“ – dankte sehr herzlich allen, die diesen Festtag vorbereitet und gestaltet hatten. Es war sein letzter Erntedank-Sonntag in Gerbrunn, man spürte ihm an, wie gerne er in St.Nikolaus Pfarrer war.

R.Kies

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