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Die Woche vor Ostern kennen die einen als „Heilige Woche“, andere nennen diese sieben Tage vor Ostern „Karwoche“.

In verschiedenen Riten und Formen, so P. Steffen Behr OFM im „Sonntagsblatt“, „spielen wir in den gottesdienstlichen Feiern das Geschehen dieser entscheidenden Tage für Jesus von Nazareth nach: die Palmprozession, die Fußwaschung, die Gebetswache am Ölberg, der Kreuzweg, die Kreuzverehrung, das Osterfeuer, der Emmaus-Gang“.

Da es draußen regnete, fand in diesem Jahr keine Prozession vom Bildstock am Allesgrundweg statt. Ein kleiner Umzug in der Kirche ersetzte sie, bevor P. Bernd Wagner die Weidenkätzchen (anstelle von Palmzweigen) am Taufbrunnen segnete, die dann nach dem Gottesdienst von den Gläubigen mit in ihre Häuser genommen wurden. Der Priester begrüßte in besonderer Weise die anwesenden Kommunionkinder und ihre Eltern, ihr „Weißer Sonntag“ wird in diesen Apriltagen gefeiert.

Bemerkenswert und ausdrücklich zu loben war das Vorlesen der Leidensgeschichte durch mehrere Ministrantinnen und Ministranten. Sie waren gut vorbereitet, kannten ihre Rolle, waren textsicher, es war - abgesehen vom Inhalt der Leidensgeschichte - eine Freude ihnen zuzuhören. Da haben ihre Schulen ganze Arbeit geleistet!

Die Gerbrunner wissen, dass das Orgelspiel von Erika Heim an solchen Tagen besonders ansprechend und einfühlsam ist. In nicht vielen Kirchen Würzburgs kann man, nicht nur an Feiertagen, Orgelspiel und Orgelbegleitung von solcher Qualität, Intensität und zur Ergriffenheit führend hören. Die Tradition sieht vor, dass dem Schlusslied kein weiteres Orgelspiel mehr folgt. So war es auch an diesem Sonntag - die Kargheit der Karwoche nahm ihren Platz ein.

R. Kies

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